Politischer Austausch auf Augenhöhe
Besuch von Bündnis 90/Die Grünen in unserer Innovationswerkstatt Weidhausen
Am 29. Juli 2025 begrüßten wir in unserer Innovationswerkstatt Weidhausen eine Delegation von Bündnis 90/Die Grünen. Zu Gast waren MdL Ursula Sowa, MdL Barbara Fuchs, MdB Dr. Johannes Wagner sowie Martina Bönig. Der Besuch stand ganz im Zeichen eines offenen Dialogs über die Rolle von Kunststofffolie im Spannungsfeld zwischen Nachhaltigkeit, Innovationskraft und Kreislaufwirtschaft.
Unsere Geschäftsführung – bestehend aus André Baumann, Thomas Grebner, Susanne Baumann und Max Baumann – stellte ausführlich dar, wie moderne Folienverpackungen heute nicht nur leistungsstark, sondern auch ressourceneffizient und zirkulär einsetzbar sind. Der Grundgedanke: Kunststoff ist kein Problemstoff, sondern ein Wertstoff, wenn er richtig eingesetzt wird – und das zeigen wir täglich.
Nachhaltigkeit braucht Wirtschaftlichkeit
Ein zentrales Thema des Austauschs war die Erkenntnis: Nachhaltigkeit ist nur dann wirksam, wenn sie wirtschaftlich tragfähig ist. Produkte mit Recyclinganteil dürfen nicht zu Luxusgütern werden. Nur wenn nachhaltige Lösungen sich auch wirtschaftlich rechnen, können sie in der Breite wirken – und genau hier setzt Verpa an.
Thomas Grebner betonte: „Nachhaltigkeit darf kein Exklusivprodukt bleiben. Sie muss wirtschaftlich tragfähig sein und skalierbar in den Markt – sonst bleibt sie eine Nische.“
Funktionierende Kreisläufe: Industrie und Recycling Hand in Hand
André Baumann präsentierte konkrete Projekte wie Rücknahme- und Leasingmodelle für industrielle Verpackungen, die Verpa bereits mit führenden Automobilherstellern umsetzt. Die Folienverpackungen werden mehrfach verwendet und am Ende ihres Lebenszyklus direkt bei Verpa recycelt und als Regenerat wieder in neue Folien integriert – ohne Umwege, ohne Abfall.
Auch intern setzt Verpa konsequent auf geschlossene Produktionskreisläufe: Anfahrverluste und Materialreste werden direkt verwertet. Das Ergebnis: ein durchdachtes, ressourcenschonendes Produktionssystem mit hoher Effizienz.
Mehrweg-Lösungen aus Weidhausen
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf einem zukunftsweisenden Mehrwegprojekt, das wir gemeinsam mit Kunden in der Modebranche und der SaVer GmbH – dem jüngsten Mitglied unserer Verpalin-Verpackungsfamilie – umsetzen. Ziel ist eine nachhaltige Versandlösung für den Modebereich: Die Outfits des Onlineshops werden in einer kartonähnlichen Verpackung aus PE-Hohlkammerplatte versendet. Diese fertigen wir selbst in unserem neu aufgebauten Werk in Weidhausen und haben gegenüber der Alternative aus Karton den klaren Vorteil wasserabweisend, stabil, und mehrfach wiederverwendbar zu sein. Was nicht behalten wird, geht in derselben Kiste zurück – ganz ohne Verpackungsmüll.
Die Versandkisten aus recycelbaren Hohlkammerplatten sind auf bis zu 20 Nutzungszyklen ausgelegt. Nach Ablauf ihres Lebenszyklus werden sie vollständig recycelt und zu neuen Hohlkammerplatten verarbeitet – ein perfektes Beispiel für funktionierende Kreislaufwirtschaft und nachhaltige, sinnvolle Kunststoffverpackungen.
Max Baumann, Vertreter der dritten Verpa-Generation und verantwortlich für dieses Projekt, veranschaulichte anhand konkreter Beispiele, wie durchdacht, effizient und nachhaltig moderne Kunststofflösungen innerhalb unserer Verpalin-Familie realisiert werden.
Fakten statt Vorurteile: Verpackungen ganzheitlich betrachten
Ein wichtiges Anliegen war der Appell an eine sachliche Debatte: Es braucht dringend mehr faktenbasierte Informationen in der öffentlichen Diskussion. Viele Endverbraucher greifen zu Papier oder Karton, obwohl diese Materialien den spezifischen Anforderungen – etwa in puncto Produktschutz – oft nicht gerecht werden. Gleichzeitig werden Unternehmen unter Marketingdruck dazu gedrängt, auf vermeintlich nachhaltige Lösungen umzusteigen – auch wenn sie ökologisch gar nicht überlegen sind. Wir wollen nicht polarisieren und weder die Papier- noch die Glasindustrie verteufeln. Es ist jedoch entscheidend, bei der Wahl von Verpackungslösungen ganzheitlich zu denken – und die jeweilige Anwendung, Energie- und Wasserverbrauch, Recyclingfähigkeit und Verfügbarkeit in die Entscheidung mit einzubeziehen. Genau dafür stehen wir im Dialog – offen, lösungsorientiert und faktenbasiert.
Hightech trifft Verantwortung
Beim abschließenden Rundgang konnten sich die Gäste selbst ein Bild von unserer Produktion machen – von Extrusion über Konfektion und Recycling bis hin zur Entwicklung im eigenen Labor. Besonders beeindruckend war für viele, wie viel Know-how und Hightech hinter einem vermeintlich einfachen Produkt wie einer Folie steckt. Und auch unsere Unternehmenskultur konnte überzeugen: Trotz über 620 Mitarbeitenden an drei Produktionsstandorten herrscht bei uns ein familiärer, persönlicher Umgang – von der Geschäftsleitung bis in die Produktion. Das macht für viele unserer Kunden und Partner einen entscheidenden Unterschied.
Unser Fazit: Dialog statt Vorurteil
Der Besuch war ein wertvoller Impuls für den Dialog zwischen Wirtschaft und Politik. Wir danken allen Beteiligten für das offene Interesse und den konstruktiven Austausch. Denn nur gemeinsam lassen sich Lösungen entwickeln, die sowohl nachhaltig als auch wirtschaftlich sinnvoll sind – für Umwelt, Industrie und Gesellschaft.


















